Der 26. Februar 2004 in Mazedonien ein Trauertag

 

 

Mazedonien am 26. Februar 2004

 

Es sind nun 10 Jahre her seit dem tragischen Tod von Boris Trajkovski,  damaliger Präsident der Republik Mazedonien. Er war unterwegs zu einer Konferenz in Sarajevo, als die Präsidenten-Maschine im unwirtlichen Bergland in Bosnien abstürzte. Die nachträglichen Untersuchungen über diesen Absturz brachten kein Licht in den tragischen Unfall. Das förderte viele Spekulationen über einen Anschlag auf den Präsidenten. Dieser setzte sich für ein friedliches Zusammenstehen der Nationen im Balkan und einen raschen Anschluss an die EU ein, was nicht allen Mächtigen gefallen konnte.

Es war ein großer Verlust für das ganze Mazedonische Volk, das in dem noch jungen Boris Trajkovski einen Präsidenten sah, der auch die verschiedenen Ethnien in Mazedonien zusammenführen und zusammenhalten konnte. Leider dauerte seine Präsidentschaft nur fünf Jahre. Das Staatbegräbnis vom 5. März 2004 wurde am Fernsehen übertragen. Zehntausende ließen es sich jedoch nicht nehmen, den Trauerzug zum Friedhof in Skopje persönlich zu begleiten.

 

Der Staatspräsident war gleichzeitig auch Laienprediger der Evangelisch-methodistischen Kirche in Mazedonien. So wurde im traditionell orthodoxen Land die Beerdigung von Bischof Heinrich Bolleter, Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche von Mittel- und Südeuropa geleitet.

 

Zwei Jahre vor dem tragischen Ende wurde dem Präsidenten Boris Trajkovski in Oslo der Friedenpreis des Weltrates Methodistischer Kirchen überreicht. Damals war Trajkovski auch noch der Vorsitzende des Rates der Evangelisch-methodistischen Kirche in seinem Heimatland. Er wurde für seine Rolle als Friedensstifter in Südosteuropa ausgezeichnet. Auf dem Weg Mazedoniens aus der ehemaligen Republik Jugoslawien in die Autonomie wirkte Trajkovski stabilisierend und hatte damit einen drohenden Bürgerkrieg im eigenen Land abgewendet. In den Spannungen während der Kosovo-Krise kamen gegen 300.000 Flüchtlinge über die Grenze nach Mazedonien. Das war für den kleinen und noch jungen Staat eine große Herausforderung. 17 Monate nach Erhalt des Friedenspreises, starb Trajkovski beim tragischen Flugzeugabsturz in Bosnien. Er hat uns ein Vermächtnis hinterlassen als Mann des Friedens und als engagierter protestantischer Christ.  hb

 

 

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